Notiz: Ich schreibe ja gerade meine Diplomarbeit (auf Englisch) und lese nur englische Literatur, insofern habt Erbarmen mit meiner Grammatik 😉
Ganz viele von euch haben mich gefragt, wie sie mehr vegane Gerichte in ihren Alltag integrieren können oder generell die Transformation zum Vegetarier/Veganer schaffen.
Hier also ein paar Tipps für euch und ein kleiner Bericht von meinen Erfahrungen.
Ich war jahrelang Vegetarierin, bevor ich mich mit Veganismus befasste. Und ich wollte es auch eigentlich nicht. Vegetarismus fand ich „ausreichend“ und lebte in dem Glauben, mit meinen wenigen Bio-Milchprodukten keinen Schaden anzurichten.
Zufällig bin ich online auf den Blog von Chocolate Covered Katie gestoßen und war von ihren Rezepten begeistert.
Ich begann, mich mit dem Thema Veganismus auseinanderzusetzen. Langsam, aber stetig.
Milch mochte ich noch nie, auch von Butter war ich kein großer Fan, nur Käse, den fand ich klasse. Als ich mich mit der Milchproduktion befasste, machte es für mich überhaupt keinen Sinn, dass wir Menschen Milchprodukte, in welcher Form auch immer, zu uns nehmen. Ich fing an, Milch (ich trank Milch im Schwarztee, sonst gar nicht) mit Pflanzenmilch zu ersetzen. Statt Butter nahm ich bei süßen Aufstrichen etwas Nussbutter, ansonsten ließ ich es einfach weg.
Meinen Käse-Konsum schränkte ich stark ein, doch es fiel mir wirklich richtig schwer. Es folgte ein Rhythmus, den ich nicht sehr mochte. Ich würde 3 Monate vegan leben, dann ein Gericht mit Käse essen, 3 Monate vegan leben, usw. Ich kam einfach nicht los. Mittlerweile weiß ich, dass in Käseprodukten diverse Hormone in hoher Konzentration enthalten, die uns wirklich süchtig danach machen.
Jedenfalls wollte ich mich so gerne komplett vegan ernähren und das einzige, was mir half, war mich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es half mir, zu lernen, dass es die Kühe auf Bio-Bauernhöfen nicht viel besser haben als auch konventionellen, denen dort auch direkt nach der Geburt die Kälbchen weggenommen werden und diese mit künstlicher Milch gefüttert werden, nur damit wir Menschen die für die Kälber bestimmte Kuhmilch trinken können. Nach vielen Videos, Büchern und Reportagen konnte ich einfach keine Milch mehr trinken und wollte auch keinen Käse mehr essen. Jedesmal, wenn mich ein Stück Käse (zu der Zeit aß ich noch Feta und Mozzarella, sonst nichts) anlachte, rief ich mir die Bilder von den armen Kühen in Erinnerung und fragte mich „willst du so etwas wirklich unterstützen?“.
Inzwischen lebe ich ja komplett vegan und vermisse auch den Käse nicht mehr.
Insgesamt, mal vom Käse abgesehen, fiel mir die Transformation leicht, aber dies lag daran, dass ich noch nie ein großer Fan von Milchprodukten, Sahne-Saucen, etc. war.
Wenn man sich rein pflanzlich ernährt, muss man die Ernährung stark umstellen und man entdeckt dabei so tolle neue Produkte. Ich kann ehrlich sagen, dass ich, seit ich vegan lebe, 1000x abwechslungsreicher koche als jemals zuvor.
Und auch wenn ich manchmal genervt bin, wenn ich ein Paar Schuhe entdecke, das meinen Namen schreit und ich dann feststellen muss, dass es aus Leder gefertigt wurde – ich bin nichts lieber in der Welt als Veganerin.
Das Gefühl, welches sich einstellt, wenn man rein pflanzlich lebt, ist so grandios, man fühlt sich als wäre man in einem Dauer-Yoga-Zustand: leicht, unbeschwert und frei. Ich hatte wirklich das Gefühl, Felsbrocken fielen von meinen Schultern, ich legte ein Stück weit Verantwortung ab, Leid zu unterstützen.
Zum Veganismus zählt allerdings so viel mehr, als nur die Ernährung.
Wenn man sich mal umschaut, welche Produkte man sonst noch kauft, wo man in der Freizeit hingeht, dann stößt man schnell auf viele Dinge, die Tieren gar nicht guttun. Sei es, dass das Haarspray nicht vegan ist und von einer Firma ist, die Tierversuche durchführt, man Lederschuhe trägt oder man gerne in den Zirkus geht, in dem Tiere auftreten.
PETA fasst ihre Arbeit in 4 Segmente zusammen:
- Bekleidungsindustrie
- Entertainment
- Massentierhaltung
- Tierversuche
Wenn man auf diese 4 Punkte achtet, ist man im Grunde gut bedient.
In dieser Woche werde ich zu jedem dieser 4 Felder Empfehlungen schreiben, wie ihr diese Bereiche vermeiden könnt.
Auch wenn ihr Cold Turkey gehen wollt, habt nicht den Anspruch, 100%ig vegan zu werden über Nacht. In so vielen Produkten sind versteckte unvegane Zutaten, Impfstoffe werden mit Tierversuchen getestet, es ist nahezu unmöglich, komplett vegan zu leben, vor allem, wenn man neu ist.
Wenn ihr spezielle Fragen habt, nur zu, ansonsten gibt es in den Tagen jetzt weitere Tipps!
Ich hoffe, diese werden es euch leichter machen „compassionate choices“ zu machen und nach einer Weile werdet ihr sehen, dass es gar nicht so schwer ist, vegan zu leben 🙂
Als Hilfe schon mal hier der Link zum Veganen Probe-Abo von Peta.